Da bereits 2016 Didi und ich das Radurlaubblut geleckt hatten, sollte es auch 2017 wieder im Sattel auf Tour gehen. Eigentlich war eine Route geplant, die gute 1645 km ergeben sollte. Geplante Fahrzeit ca. 3 Wochen plus entsprechender Aufenthalt beim Opa in Südungarn. Doch aus zeitlichen Gründen wollte ich dann eigentlich nur noch mit den Eltern per Auto zum Opa mitfahren, um so lange wie möglich vor Ort zu sein. Doch musste ich schnell feststellen, dass es ohne die große Radeltour doch nicht geht, da ich dieses Jahr sehr aktiv bin. Somit habe ich meinen Trip auf die Strecke von 2016 beschränkt. Nach kleinen Abänderungen der Tagesetappen vom Vorjahr kam ich auf theoretische 880 Gesamtkilometer in 9 Tagen. Aber letztlich zählt der tatsächliche Endkilometerstand bei Zielankunft.
Anreisetag
Am 29. August – 16 Tage später als 2016 – war es dann endlich so weit. Leider blieb es packtechnisch gleich der Kombination wie 2016, obwohl ich eigentlich nur die zwei größeren Packtaschen hinten benutzen wollte. Aber lieber die einzelne Tasche nicht zu viel bepackt und das Gewicht auch etwas nach vorn verteilt als dann alles hecklastig mitführen zu müssen. Da ich mir nach der Tour 2016 doch 4 neue Taschen eines deutschen Herstellers mit dem „O“ beschaffte, war ich sehr gespannt darauf, wie sie sich auf solch einer Reise bewähren würden. Nach den letzten Besorgungen (Verpflegung für die ersten Tage, Fahrradticket) sowie gefühlt 10-fachem Umpacken der Taschen war der frühe Abend bereits angebrochen. Nun musste ich mich nur noch entsprechend anziehen, um später bei der Ankunft in Passau startklar zu sein. Diesmal ging es nämlich nicht am frühen Morgen gegen 5:55 Uhr, sondern erst am Abend 18:55 Uhr per Zug von Chemnitz nach Passau, das gute „Eisenschwein“ im Schlepp. Dies rührte daher, dass tagsüber eine Gleisbaustelle mittels Bus als SEV umfahren wurde und ich es nicht riskieren wollte, mit dem Rad samt Gepäck nicht mitgenommen werden zu können und erst so spät die Züge wieder an dieser Stelle durchfuhren. Es wurde mittlerweile allerhöchste Eisenbahn. Wir hatten es bereits nach 18:00 Uhr und die Schlüssel sollten bei der Schwester abgegeben werden, die bereits auf mich wartete. Sie gab mir noch paar paar Utensilien mit, die schnell noch verpackt wurden. Es war mittlerweile 18:30 Uhr und wann fährt der Zug nochmal?
Aber auf einem voll bepackten Radel rollt es sich eigentlich gar nicht so schlecht und somit kam ich rechtzeitig zum Hauptbahnhof Eine direkte Zugverbindung gab es nicht, somit musste ich in Hof, Nürnberg, Regensburg und Plattling umsteigen. In Hof hatte ich leider die „Allerwertesten“-Karte, dass es beim zweiten Zug kein Niederflurfahrzeug war. Somit half mir ein Syrier beim Fahrrad Reinheben. Ein anderer Syrier half mir dann in Nürnberg beim Ausstieg – ich habe mich jeweils herzlichst bedankt, auch wenn es mit Deutsch oder Englisch nicht so klappte und es funktionierte trotzdem – das ist doch die Hauptsache! Die anderen Züge ließen einen einfachen Ein- und Ausstieg problemlos zu. Auch alle Fahrstühle waren ausreichend groß und funktionstüchtig – ist erfahrungsgemäß nicht immer so. Auch diesmal klappte es mit allen Zugverbindungen und ich kam nach guten 7 Stunden Fahrt pünktlich 2:05 Uhr in der Nacht in Passau an.
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