LNT-Tour 2022 – Tag 04

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Der Morgen begann schon damit, dass einer der Campingwarte schon vor meinem Aufstehen die Grünflächen bewässern musste – naja, letztlich konnte ich damit noch leben und bissl dahindösen, bis der Wecker klingelte. Aber dann sah ich zu, meine Sachen schnellstmöglich zu packen und den Campingplatz zu verlassen – auch wenn ich dann mit einem anderen Campingwart ins Gespräch kam. Gegen xx:xx gings letztlich los.

Da ich die letzten 3 Tage gutes Hitzewetter hatte, dass doch ein wenig an die Kräfte ging und es an diesem Tag satte 120 km (?) und über 1000 Höhenmeter werden sollten, entschloss ich mich, den R1-Radweg zu verlassen und realtiv direkt nach Wernigerode zu kommen. Da mein Garmin Navi bei Live-Routenplanung noch nicht so die idealen Routen raussucht, hatte ich dies über die OSMAND App auf dem Handy abgewickelt / „probiert“.

Komischerweise wollte es mich zeitnah auf eine Schnellstraße schicken, aber nicht mit mir und so ging es nur drüber bis in den nächsten Ort – aber irgendwie in Egeln kam ich nicht wirklich in die richtige Richtung weiter – also Kommando zurück und zurück und ab in Richtung Egeln-Nord und „entlang“ der Bode nach Etgersleben. Die dortige Kiche St. Michael ist sehr schön anzusehen. Weiter gings im Bogen durch den Ort, dann bin ich zu zeitig abgebogen, es war leicht dschungelartig, aber irgendwann gings mit dem Radel nicht richtig weiter, also auch hier nochmal schnellstmöglicher Rückzug und zurück auf die richtige Strecke 😉

Weiter nach Westeregeln fuhr es sich relativ idyllisch parallel zur Straße – aber nun sponn der Fahrradcomputer rum – das geht ja gar nicht – müssen doch die Streckenaufzeichnungen gescheit stimmen. Na gut, erstmal im Sensor die Batterie gewechselt, es ging kurz, dann wieder nix, nochmal gewechselt und dann war aber bei mir die Geduld zu Ende, einfach weiterfahren und fertig. Über den einen und anderen Huggelweg gings nach Hadmersleben und in Alikendorf hatte ich dann absolut keine Nerven mehr für die vielen Kopfsteinpflasterstraßen innerorts und die schlechten Feldwege / Verbindungswege außerorts, dass ich nun beschloss, so direkt wie nur möglich zu radeln, vor allem auf ausschließlichen Landstraßen, notfalls Bundesstraßen.

In Alikendorf konnte ich auch einen sehr hilfsbereiten Bewohner um einen asphalt-radtauglichen Weg fragen und er konnte mir wirklich helfen. Es konnte also von nun an immer besser werden – so hoffte ich 🙂 Es rollte sich von nun an wirklich wieder super. In Gröningen hätte ich den Abzweig zum parallel zur Straße verlaufenden Weg mal lieber erwischt, so kam ein Auto nach dem anderen unmittelbar an mir vorbei. Bei der nächsten Abfahrt dachte ich, dass man da drauf kommt, ja, aber der Weg führte dann wieder von der Straße weg, also wieder zurück und rauf auf die Straße. Aber erstaunlicherweise gab es keine Hupbeschwerden.

Nach Kloster Gröningen konnte ich dann auf einen Radweg ausweichen und kurz darauf, vor den Toren des Harzes gab es die erste größere Rast mit Verpflegungsnachschub. Da es an diesem Tage auch deutlich frischer und windiger war, ging es halt irgendwie etwas zäh voran. Da man auch etwas ungewohnt „blind“ der Navistimme folgt, und paar Patzer sich einschleichen, vergeht auch dafür Zeit.

Gestärkter ging es dann rein in die nächste größere Ortschaft namens Haldensleben. Schon cool, wenn da eine Armada an Nivas einen begrüßt 🙂 Auch wenn ich Wernigerode schon in der Nähe fühlte, hatte ich in Halberstadt so mein Fitness-Loch, so dass ich da auch teils das Radelgespann schob. Auch rauszu zog es sich und es zog sich auf der B81. Über Derenburg verlief es wieder ruhiger und entspannter gen Wernigerode. Aber es zog sich – man nahm immer wieder Trinkpausen ein.

An einer zentral gelegenen Tankstelle fasste ich den spontanen Entschluss, mir einen mittelgroßen Karton zu besorgen, um auf dem Campingplatz diverses Gepäck auszusortieren und wieder nach DD zu schicken, um den Anhänger leichter zu bekommen. Soweit alles klar gemacht und mit dem Personal ausgemacht, dass ich am nächsten Morgen mit dem vollen Karton kommen werde und es von da aus verschicke.

So, jetzt nur noch endlich und schnell ab zum Campingplatz, der in Wernigerode relativ am Stadtrand (in Richtung Tiergarten) – aber Dank Handynavi und GPS-Durcheinander wurde ich über die Breite Straße (Einkaufsstraße?) geschickt und dann erst runter ins Mühlental. Ein fixer Stopp im ALDI zum Vorräteauffüllen musste dann auch noch sein, so kurz vorm Ziel 🙂

Am Campingplatz angekommen, musste ich leider feststellen, dass dienstags für Restaurant und Rezeption Ruhetag ist. Aus dem Sportcasino ein Stück zurück wurde ich auch nicht so recht schlau und wieder hoch ins Zentrum radeln, wo ich an genug Imbissbuden vorbei kam, hatte ich auch keine Lust und vor allem auch keine Kraft mehr 🙂

Ich suchte mir erstmal ein stilles Fleckchen – die Zeltwiese war ganz hinten und dadurch kam man „unterwegs“ mit einem netten sächsischen Pärchen ins Plaudern, bevor eine schöne Stelle gefunden und das Nachtlager aufgebaut wurde. Danach erstmal gescheit duschen. Und letztlich wurde doch per ESBIT-Kocher dann wieder Nudelwasser gekocht und doch noch „gut“ gespeist, bevor es ans Ausmisten diverser Reisegüter ging:

  • komplettes Kochset und Geschirr samt Instantnudeln
  • Fleece-Jacke plus diverse andere Kleidungsstücke
  • Zelthammer für die Heringe
  • beide Falschenhalter plus Flaschen vom Anhänger
  • Wäscheleine plus Wäscheklammern
  • Hälfte der Notfall-Medikamente-Rationen
  • Hälfte der R6-Akkus fürs Garmin
  • Abstandshalter-Kelle vom Anhänger
  • bestimmt noch andere Sachen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann 😉

Da talbedingt hier die Sonne dann relativ schnell verschwand und es frisch wurde und ich auch fix und fertig war, ging es dann auch so langsam in den Schlafsack. Dann noch schnell die Strecke für den nächsten Tag angeschaut und auch hier beschlossen, paar Höhenmeter zu sparen und etwas abgewandelt zu fahren. Natürlich wieder auf OSMAND geplant, eine sehr gute App für Navigation zu Fuß / Radel / Auto.

An diesem Tag ist mal ein gesondertes FAZIT fällig:

  • mit Navi nur nach Ansage fahren – das taugt nur teilweise
  • warum gibt es in Sachsen-Anhalt noch so viel Kopfsteinpflaster und schlechte Radroutenwege
  • selbst abgekürzt und weniger anstrengende Route, aber an Zeit evtl. nicht viel gewonnen bei dem Hickhack hier und da 😉

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