03. Reisetag – von Linz / Camping Ausee nach Melk (96 km)


Eigentlich wollte ich ja bei Zeiten (7:00 Uhr) aufstehen, um nach hinten raus mehr zeitliche Reserven zu haben. Doch es war so kuschelig warm im Schlafsack, dass ich es doch erst gegen 8:00 Uhr schaffte, aufzustehen. Die Campingbetreiberin kam auch gleich und sammelte die Übernachtungsgebühren ein. Ich packte dann weiter zusammen und gegen 9:30 Uhr ging es dann endlich los. Denn Jogi hatte am heutigen Freitag zum Glück schon gegen Mittag Feierabend und wollte mich am heutigen Zielort, dem Campingplatz an der Schiffsanlegestelle in Melk nochmal treffen (denn die 3 Stunden am Vorabend können bei uns zwei Quatschboxen als „Null und nichtig“ abgerechnet werden). Doch die grob 95 km mussten schließlich erst einmal geradelt werden und wer weiß, was unterwegs alles noch passieren kann?

Im Gegensatz zum Vorjahr bog ich diesmal beim Kraftwerk Abwinden auf die linke Uferseite ab. Dies zeigte sich als die bessere Wahl im Vergleich zum anderen Teilstück bis zur Fähre Enns – Mauthausen. Durch kleinere Ortschaften kam ich zwar etwas weg von der Donau, aber dies war mal eine gute Abwechslung. Ab Mauthausen ging es wieder direkt an der Donau entlang. Aber erstmal war Luftaufpumpen angesagt! Ich hatte keinen Platten, auch nicht fast keine Luft, aber 5 statt 3 bar rollen sich doch einfach besser!

Beim Wasserkraftwerk Wallsee blieb ich diesmal auch auf der linken Uferseite statt nach rechts zu wechseln. Doch vorher hatte ich noch am fahrradfreundlichen Imbiss am Brunnen die zwei kleinen Flaschen aufgefüllt, die ich sogar während der Fahrt greifen und daraus trinken konnte! Eine Dame mit Auto wartete dann auch schon, um ihre sechs Flaschen auffüllen zu können. Vom Kraftwerk Wallsee ging es wieder etwas ab ins Ländliche. Noch immer war es grau und frisch draußen. Also wurde leider mein vorsorglich angezogenes Lada-Trikot Dank übergezogener Windjacke nicht wirklich zum Hingucker.

Während meiner „Mittagspause“ nach schon 35 km schlug es leider in Regen um, was das Fotografieren im Folgenden auch einschränkte.
Gerade dort, wo seit einigen Jahren eine mobile Hochwasserschutzmauer installiert ist, denn ich befand mich im Hochwasserschutzgebiet Machland,  wo bereits 252 Häuser abgesiedelt wurden, um der Donau wieder ihre ursprünglichen Freiflächen zurückzugeben. Also schnell die Regenhose und –jacke angezogen und weiter ging es. Es ging durch auenähnliche Landschaften und Felder, bevor es wieder ans Donauufer ging. Sogar eine Eisenbahnlinie verlief parallel zum Radweg.

In Grein versuchte ich, das verlorene Distanzstück zu bekommen. Leider hatte der dortige Fahrradladen diese Teile nicht vorrätig, also ging es gleich wieder weiter. Jedoch entschädigte der Anblick der in Wolken eingehüllten Berge. Auch hier blieb ich weiter auf der linken Seite. Viele meiden dieses Stück bis Ybbs, da man teilweise auch auf der Straße fahren muss. Ich empfand es als nicht so schlimm, der Regen nervte mehr! Man radelte an schönen kleinen Wochenendresidenzen vorbei und auch hier fuhr ich fast alleine. Da ich noch immer linksseitig fuhr und in Marbach an der Donau es zu einer schönen Umleitung durch kleine feine Gassen ging, kam ich zufällig an einem Fahrradladen vorbei, in dem mir geholfen werden konnte. Aufgrund des „schönen“ Wetters war keine Kundschaft weiter da, so konnte ich mich ein wenig unterhalten und dabei gleich etwas aufwärmen und „trocknen“.

Doch es waren noch 15 km zu radeln bis zum Tagesziel und Jogi war sicherlich auch nicht mehr weit entfernt. Da ich dann doch gut in der Zeit lag, konnte ich im Regen in aller „Ruhe“ das Zelt aufbauen, mich frisch machen und schon mal im Gasthaus Platz nehmen und als halber Ungar dann sogar mit dem Kellner und seinem Kumpel etwas Ungarisch schwatzen, bis Jogi kurz darauf dazu stieß. Die Fortsetzung vom Vorabend konnte weitergeführt werden und wir verbrachten wieder gemeinsam einen super Abend, bevor er wieder gen Heimat fuhr und ich es mir wieder im Schlafsack gemütlich und die Augen zu machte. Auch hier gilt mein bester Dank an Jogi, dass er es sich zeitlich einrichten konnte, sich mit mir treffen zu können – wir „Quatschboxen“ müssen schließlich zusammen halten.


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