LNT-Tour 2022 – Tag 02

Einleitung | Tag 01 | Tag 02 | Tag 03 | Tag 04 | Tag 05 | Tag 06 | Tag 07-08 | Tag 09 | Tag 10 | Tag 11 | Tag 12 | Tag 13

Die Sonne ist auch an diesem Tage wieder mit am Start und bringt bereits gute Wärme mit am frühen Morgen – dadurch wurde es natürlich nichts mit 7:00 Aufstehen, es wurde eher gegen 8:00, da es einfach zu kuschlig war im Schlafsack 🙂 Aber dann sollte es losgehen und es wurde wieder alles abgebaut und zusammen gepackt. Da ich nach mehrjähriger Abstinenz vom Camping auch erstmal wieder in die Routine reinkommen musste (war ja schon das Wasserkochen am Vorabend eine Katastrophe 😉 ), dauerte dies dann doch eine gute Stunde. Außerdem musste ich mein neues Einpack-Tetris-System in der großen Tasche noch bissl verinnerlichen. Aber ich merkte schon, es lässt sich schon bissl einfacher packen, solange alles wieder in die einzelnen Taschen passt. Apropos, da man mit dem Bob Yak Reiseanhänger ja doch immer wieder auffällt, kam ich dann noch mit 2 Tschechen ins Gespräch.

Gegen 9:30 war es dann aber endlich so weit, es konnte losgehen. Zunächst ging es erstmal auf nahezu gleichem Weg durch Torgau zurück an die Elbe. Also nochmal am Wasserturm vorbei, durch den Park und auch am Schloss und über die Elbe. Danach ging es zunächst leicht schattig weiter. Hinter Zwethau kam dann auch schon der erste Landwirtschaftsweg, der Dank Betonplatten aber gut zu fahren war. Dies war nur ein kurzes Stück und es ging auf eine wenig befahrene, gut asphaltierte Landstraße weiter. Kurz vor Dautzschen gings kräftig linksrum nach Last, wo mich ein so gesehen riesiger 3-Seitenhof plus das ehemalige Herrenhaus an der vierten Seite stark beeindruckten, da ich gemäß des Straßenverlaufs da direkt durch den „Hof“ radelte. Eine sehr schön erhaltene Anlage, wie ich finde. Danach gab es mal wieder Mähdrescher zu bewundern und der nächste Traktor samt zwei Anhängern kam auch schon zum nächsten Beladen angefahren. An Großtreben ging es mehr oder weniger knapp vorbei, dennoch kam ich an dem dortigen Ringbrandofen vorbei. Kannte ich vorher auch nicht. Und kaum aus dem Staunen rausgekommen, verließ ich weniger Meter die säschische Heimat und rollte rein nach Sachsen-Anhalt 🙂

Im nächsten Ort Prettin kam ich auch an dem einen Seitenteil des Schlosses Lichtenburg vorbei, wo mich jedoch eine Tafel über die leider schlechte Vergangenheit / Nutzung dieser Schlossanlage im Dritten Reich hinweist. Sowas lässt einen dann immer wieder nachdenklich werden, zu was der Mensch leider auch imstande sein kann, zu tun. Ach übrigens, die Elbe habe ich schon seit Torgau nicht mehr gesehen. Wo ist die denn hin? Weit weg war sie nicht, aber sie hat sich gut versteckt gehabt 🙂 Dafür entschädigte aber der Blick auf die 4 Seen des Prettiner Elbtalgewässers. Trotz der hohen Temperaturen war kaum Badeverkehr zu verzeichnen, nicht schlimm, blieb die Straße frei 🙂 Danach gabs auch schönen Sonnenblumenfelder zu besichtigen.

In Mauken sah ich immerhin einen Dammabschnitt sowie den schnellen Blick aufs Schloss Pretzsch zu meiner Linken, aber zu meiner Rechten sah ich ein kleines Eisdielenhäuschen mit einem großen Baum und Schatten drunter – zwar mit einer kleinen Menschentraube, aber das zeigt meist, dass es dort auch schmeckt. Und diese Eismanufaktur entpuppt sich fast schon als Geheimtipp – vor allem Radler-freundlich – denn es gibt kostenloses Trinkwasser, E-Bike-Ladestation (über Schuko-Steckdosen). Also da auch was zum Schlecken geholt und Kräfte getankt.

Danach gings kurzzeitig an einem Weg hinterm Damm entlang und in Klöden hatte ich es zum ersten Mal wieder mit Kopfsteinpflaster zu tun. Die Burg Klöden war etwas außer Sichtweite, dafür war der Kleindröbener Riß samt Rastplatz schön anzusehen und der Ort selbst wirkte schon idyllisch. Die Strecke weiterhin sehr ruhig, aber wenig schattig und auch an diesem Tag wollte das Thermometer wohl die 40 Grad knacken. Wahnsinn. Zum Glück hatte ich genug zum Trinken mit. In Elster (Elbe) machte ich dann doch nochmal einen kleinen Stopp auf einer Bank in nähe der Fähre und genoss den Blick auf die Elbe. Bei der kurze Zeit später entdeckten Bockwindmühle in Elster war zwar auch ein Rastplatz, ruhiger gelegen, aber auch nicht schattig genug – deswegen nur schnell paar Fotos machen, auch von der gegenüberliegenden stillgelegten Fähre und weiter! Kurz darauf konnte ich die „Alte Elbe“ – wahrschein ein ehemaliger Altarm – bewundern und nach wenigen kleineren Ortschaften war ich doch tatsächlich in der Lutherstadt Wittenberg – zum Glück gings direkt am Lutherhaus vorbei / entlang der Collegienstraße bzw. Schlossstraße – das Schloss hatte ich irgendwie nicht gescheit vor die Linse bekommen, da das Gelände wegen einer Veranstaltung etwas eingezäunt und eingetütelt war. Kurz darauf gings wieder pflasterlastig zum Ufer runter. Also ich muss schon sagen, bisher schien mir Sachsen-Anhalt so eine gewisse Affinitität zu Kopfsteinpflaster zu haben, was ich sonst eher aus Brandenburg kannte. Naja, immer ans Beste denken und hoffen. Es rollte dann immer wieder mal kurz ins Grüne und schwubbdiwubb war ich schon in Coswig (Anhalt). Wobei in Apollensdorf kam ich an einer Heimatstube vorbei und in Griebo machte ich dann doch eine kleinere Pause vor der St. Johannes Kirche und paar Straußen (ja, die großen Vögel).

Die Begegnung mit Coswig war zwar kurz, dennoch konnte ich einen Blick aufs Schloss erhaschen und das erste Mal auf der Tour gings doch tatsächlich mit der Fähre rüber aufs linke Elbufer – der Wahnsinn 🙂 Leicht schattig gings dann schnurstracks auf den Wörlitzer Park zu. Ich habe zwar nur den Rand gesehen, aber allein der war sehr schön anzusehen. Dewegen genoss ich das Ambiente das Radel schiebend 🙂 Danach ging es weiterhin schattig zu und durch mehrere Waldabschnitte. Sogar hinterm Kraftwerk Vockerode gings lang, weiter an der Solitude vorbei im Sieglitzer Berg. Die Jagdbrücke über den letzten Abschnitt der Mulde vor Mündung in die Elbe ist auch gelungen und man konnte einige Vögel an den Uferböschungen beobachten. Kurz darauf gings noch am Wallwitzsee links von mir vorbei und noch ein paar Meter und ich war endlich am Ziel. Diesmal auch für mich neu, übernachtete ich bei einem Kanuverein, der „Junkers Paddelgemeinschaft“. Da waren noch viele Vereinsmitglieder am Genießen des schönen Sonntages und ich war erfreut, nicht der einzige Übernachtungsgast zu sein.

Zunächst suchte ich mir einen Platz aus, danach wurde das Zelt aufgebaut und soweit alles klar gemacht. Danach wurden die Formalitäten geklärt. Ich kam dann mit der Zeltnachbarin ins Gespräch und konnte ihr sogar bei zwei kleinen Problemchen am Fahrrad helfen und wei das soweit gut klappte, gab ich ihr vorsichtshalber noch 3 weitere Kabelbinder mit. Es wurde auf der Terasse langsam ruhiger, ich ging dann duschen und machte mir in der Vereinsküche Nudelwasser warm (mit dem Wasserkocher 🙂 ) und ließ es mir auf der Terasse schmecken. Dazu gabs mit einem weiteren Radler noch das eine und andere interessante Gespräch. Somit ließen wir den Tag entspannt ausklingen, bevor es dann in den Schlafsack ging.

Einleitung | Tag 01 | Tag 02 | Tag 03 | Tag 04 | Tag 05 | Tag 06 | Tag 07-08 | Tag 09 | Tag 10 | Tag 11 | Tag 12 | Tag 13