Projekt GranatE – ein SPI kämpft sich zurück ins Leben

28.04.2014

Angefangen hat alles mit einer eMail in der sinngemäß stand: „Habe von meinem Niva-Kumpel erfahren, ihr sammelt Niva-SPI. Habe einen BJ99 abzugeben. Besteht Interesse?“.
Nunja, sammeln ist der falsche Ausdruck aber man kann die SPI mögen wen man sich intensiv mit der Materie befasst. Der „Niva-Kumpel“ ist bekannt, das kann also gar nicht so weit weg sein, das Interesse war schon mal geweckt. Ein kurzer Mailkontakt und ein Telefonat und wir wussten mehr. Es geht um einen Niva in ca. 70 km Entfernung, BJ99 mit frischem TÜV und defektem Steuergerät. Rost wäre hier und da ein  Thema, aber das ist bei einem 15Jahre alten Niva kein Wunder. 

Eigentlich haben wir für sowas keinen Platz und auch keine Zeit, aber es ist ein SPI. Also einen Termin ausgemacht und mit dem Schlepphänger hingefahren.
Der erste Eindruck war positiver als gedacht, keinesfalls stand da eine abgenutzte Rostlaube, die man nur noch zusammenkehren kann. Auch die Inneneinrichtung war noch gut erhalten und der Motorraum unverbastelt. Mit dem netten Besitzer, der mittlerweile eine neuen „M“ fährt, ein wenig über die Problemchen und das defekte Steuergerät geplaudert und dabei alles mal näher inspiziert.Das gute Stück geht also immer mal aus und dann nur nach langer Wartezeit wieder an. Eine Fachfirma hat das Steuergerät geprüft und als nicht reparabel zurückgeschickt. Das man als Nichtschrauber in so einen alten Niva kein neues Steuergerät investiert kann man gut verstehen, schließlich ist nicht gesagt, dass es die letzte große Investition bleibt.
Interessehalber wurde mal das mitgebrachte Tech1 angeschlossen und die Daten ausgelesen. Leider hat sich der erste Verdacht, das ein Sensorwert fehlt oder unplausibel ist, nicht bestätigt. Es ließen sich aber auch keine Anzeichen finden, dass mit der Motorsteuerung etwas nicht in Ordnung ist. Nach ein paar vorbereitenden Handgriffen ist der Motor problemlos angesprungen und der SPI  aus eigener Kraft auf den Anhänger gefahren. Das mit dem defekten Steuergerät war irgendwie nicht nachvollziehbar, man hätte wohl eher bei der Nachrüstwegfahrsperre suchen müssen.
Das Fazit nach einer problemlosen Rückreise: Schöner gemeinsammer Tagesausflug in die Oberlausitz, neue Leute kennengelernt und bekannte Gesichter getroffen und einen weiteren Niva in der Garage stehen.

Das Abenteuer fängt gut an …..

08.01.2015

Nachdem der SPI nun schon ein paar Tage in der Halle steht, waren wir nicht ganz untätig und können einiges berichten. Zuerst zum Steuergerät, das ja defekt sein soll aber zumindest den Motor laufen lässt. Nachdem nochmals mit dem Diagnosegerät die Daten im ECM gesichtet und verschiedene Test ausgeführt wurden, konnte sich auch diesmal kein Hinweis auf einen Defekt finden. Also wurde es kurzerhand in einen Alltags-SPI eingebaut und der ist die letzten Tag damit problemlos unterwegs gewesen.Eigentlich eine traurige Sache. Der Vorbesitzer hatte Probleme mit dem Niva, der immer mal ausging und sich erst nach längerer Wartezeit wieder starten ließ. Daraufhin hat er das Steuergerät an eine Firma geschickt die sich auf die Prüfung und Reparatur von solchen Geräten spezialisiert hat. Dort hat er natürlich was bezahlen müssen und sein ECM mit dem Hinweis „nicht reparabel defekt“ wiederbekommen. Und jetzt kann man damit tagelang fahren ohne dass Auffälligkeiten auftreten. Irgendwie ist das Ganze nicht nachvollziehbar und es macht wohl keinen Sinn weiter darüber zu spekulieren.Weiterhin wurde das Blechkleid, besonders der Unterboden näher inspiziert. Hier sind dann doch ein paar „altersbedingte“ Unschönheiten zutage getreten, über die in den nächsten Tagen genauer zu berichten sein wird.

03.03.2015

Es tut sich nicht viel an der „GranatE“. Ursprünglich wollten wir schon viel weiter sein, aber es ist ein anderer Problemfall dazwischen gekommen und die Alltagsnivas beanspruchen auch einiges an Zeit. Immerhin ist er in der Zwischenzeit mehrfach als Hauptdarsteller für diverse Videos auf dem Niva-Wiki Kanal zum Einsatz gekommen.

15.12.2015

Es hat sich nicht viel getan und das „Projekt GranatE“ liegt auf Eis. Schaut zwischenzeitlich ins neue Wiki rein: www.niva-wiki.de

15.05.2016

Es geht weiter mit dem Projekt „GranatE“.

Zuerst muss der Innenraum ausgeräumt werden, um die Notreparaturen an den hinteren Radkästen genauer untersuchen zu können. Die Rückbank lag eh nur lose drin und der Rest war auch schnell ausgebaut. Immer interessant, was sich alles so in einem Niva findet, wenn er ein paar Jahre im Alltag unterwegs war.

Da wären:

  • eine Zange für isolierte Quetschverbinder, ganz offensichtlich vom Lautsprechereinbau
  • ein paar Handschuhe in Größe 8
  • wie immer etwas Kleingeld (2,20 EUR)
  • einfacher Stromprüfer
  • Kantenschoner für Zurrgurt
  • Flachsteckverbinder
  • 5,5er Holzbohrer
  • Sprühröhrchen
  • diverse Schrauben, Nägel Nieten

-> Alles in allem eine erkleckerliche Ausbeute.

18.05.2016

Jetzt wird es Ernst, wir fangen einfach an.

Man soll ja mit dem schwersten Part beginnen, um nicht zuviel Zeit zu investieren und später an genau dem Problem zu scheitern. Da wir aber nicht scheitern wollen, sondern mit der „GranatE“ ewas Bestimmtes vorhaben, beginnen wir da wo der Rost einfach konstruktionsbedingt vorhanden sein muss.
Das hintere Radhaus mit dem aufgesetzten Verstärkungsblech außen und der Federstütze innen, ist ein Bereich, in dem 3 Bleche übereinander liegen und dabei 2 Hohlräume bilden die nicht zugänglich sind. Das rostet eigentlich immer weg. In unserem Falle hat es mal jemand gut gemeint und das ganze Elend vor dem letzten HU-Termin mit einem dicken VA-Blech überdeckt und gut festgenietet. Als Finish gab es eine schwarzen Gummimasse. Der Prüfer hat es wohl nicht gemerkt, wir werden das trozdem etwas anders lösen.

20.5.2016

Da wir bei so einer Reparatur schon etwas Übung hatten, ging die Sache schnell von der Hand. Passendes Blech, in ausreichender Stärke suchen, grob zuschneiden, im Radkasten anpassen und einschweißen. Dabei besonders auf die Überlappungen achten und dort eine sichere Lochpunktdurchschweißung hinzaubern. Das sieht zwar nicht mehr ganz original aus, hält aber sicherlich besser, als die Nietlösung unter der schwarzen Masse.Ein paar Tage später wird sich noch heraus stellen, dass wir es hier gar nicht mit der schwierigsten Stelle zu tun hatten.

23.05.2016

Nachdem beide Radkästen hinten „repariert“ waren, ging es ein Stück weiter nach vorn zu den Schwellern. Dass der Außenschweller hier und da schon etwas „dünn“ war, hatten wir schon bei der ersten Besichtigung festgestellt. Dafür lagen schon Reparaturbleche bereit, die es in annehmbarer Qualität gibt. Die Frage war, wie sieht es im Inneren mit dem Verstärkungslochblech aus.

Um es vorweg zu nehmen, der Zustand war besser als befürchtet und es mussten nur kleine Teile vom Lochblech im Schwellerhohlraum ausgetauscht werden. Der Außenschweller wurde sowieso komplett neu gemacht, was aber trotz Reparaturblech einiges an Anpassungsarbeiten mit sich gebracht hat.

Diverse frühere Blecharbeiten wurden zwar ausgiebig bestaunt, aber dann etwas weniger abenteuerlich repariert.

11.06.2016

Viel Arbeit haben die Übergänge in die Radkästen gemacht. Der Rost sitzt ja nicht nur am Schwellerblech, sondern hat sich auch schon ein Stück weit in die Radkästen und Radläufe ausgebreitet. Diese Teile komplett auszutauschen stand nicht zur Debatte und wäre mit unsern Möglichkeiten kaum machbar gewesen. Also war partielles austauschen mit selbst gedengelten Blechen angesagt.

Ende 2016

Die GrantE ist endlich fertig geworden und konnte sich und den Fahrern auf der Elchott 2016 unter Beweis stellen! Das Rallyetagebuch findet Ihr aktuell hier.